Excerpts from a contribution for the Castoriadis workshop at Berlin in March 2014
The theme of a “rising tide of insignificancy” might at first appear merely part of the dyspeptic ramblings of a disappointed and bitter old man nearing the end of his life. Nothing, however, could be further from the truth. A brief anecdote illustrates this point. At a gathering a few years after Castoriadis’s death, a former Socialisme ou Barbarie member complained to me that this seemingly pessimistic “insignificancy” theme took Castoriadis far afield from his earlier political concerns. Yet, this comrade was asked in turn: What does the “socialism or barbarism” alternative indicate but that, throughout his life, such barbarism was for Castoriadis an ever-present tendency of modern-day society, to be ignored at our peril? The comrade had no reply.
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Samstag, 22. März 2014
Freitag, 30. November 2012
Nachholende Antikritik
Vor fast vier Jahren hatte ich hier mit einer Kritik an der "Kritik an Cornelius Castoriadis" - so der Untertitel ihres Buches - von Michael Sommer und Dieter Wolf begonnen und eine Fortsetzung angekündigt (Blog vom 15. Dezember 2008). Die Fortsetzung blieb aus. Dafür bitte ich vor allem die um Entschuldigung, die hier immer wieder einmal deswegen nachgeschaut haben (siehe die Kommentare zu dem Blog) - und auch die Autoren, die eine kritische Würdigung erwarten durften. Sie kann jetzt, verspätet, nachgeholt werden.
Durch Zufall habe ich erfahren, dass Karl Reitter, Redakteur der Wiener grundrisse (zeitschrift für linke theorie & debatte), seinerzeit eine Rezension des Buches verfasst hatte, die aber bislang unveröffentlicht geblieben ist. Karl Reitter beschäftigt sich schon lange mit Castoriadis und hat vor über zwanzig Jahren zusammen mit Alice Pechriggl den Sammelband Die Institution des Imaginären. Zur Philosophie von Cornelius Castoriadis herausgegeben (Wien: Turia & Kant 1991). Im letzten Jahr erschien seine umfangreiche Studie Prozesse der Befreiung. Marx, Spinoza und die Bedingungen eines freien Gemeinwesens im Verlag Westfälisches Dampfboot. Wer seine Rezension liest und sie mit meinem damaligen Blog vergleicht, wird sehen, dass wir uns bei der Lektüre ähnliche Fragen stellten und zu ähnlichen Antworten auf den Text tendieren - die aber von Karl ausführlich und klar formuliert und begründet werden. Es freute mich daher sehr, als er einer Publikation auf der agora zustimmte. So kommt es hier nun doch noch zu einer ausführlichen Antikritik an Sommers und Wolfs Kritik.
Durch Zufall habe ich erfahren, dass Karl Reitter, Redakteur der Wiener grundrisse (zeitschrift für linke theorie & debatte), seinerzeit eine Rezension des Buches verfasst hatte, die aber bislang unveröffentlicht geblieben ist. Karl Reitter beschäftigt sich schon lange mit Castoriadis und hat vor über zwanzig Jahren zusammen mit Alice Pechriggl den Sammelband Die Institution des Imaginären. Zur Philosophie von Cornelius Castoriadis herausgegeben (Wien: Turia & Kant 1991). Im letzten Jahr erschien seine umfangreiche Studie Prozesse der Befreiung. Marx, Spinoza und die Bedingungen eines freien Gemeinwesens im Verlag Westfälisches Dampfboot. Wer seine Rezension liest und sie mit meinem damaligen Blog vergleicht, wird sehen, dass wir uns bei der Lektüre ähnliche Fragen stellten und zu ähnlichen Antworten auf den Text tendieren - die aber von Karl ausführlich und klar formuliert und begründet werden. Es freute mich daher sehr, als er einer Publikation auf der agora zustimmte. So kommt es hier nun doch noch zu einer ausführlichen Antikritik an Sommers und Wolfs Kritik.
Samstag, 13. Dezember 2008
Endlich wieder Marx!
In Zeiten, in denen die Unfälle des Kapitalismus besorgniserregende Ausmaße annehmen und alles nach radikalen, phantasievollen, selbstbestimmten, gemeinsam überdachten, machtvoll durch- und solidarisch umgesetzten Neuanfängen in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen schreit - wollen alle nur Sicherheit. Sicherheit der Einlagen, Sicherheit des Konsum(zwang)s, Sicherheit der Renten etc. Und im Bereich der geistigen Produktion und Konsumtion: Suche und Sucht nach Sicherheit des Denkens.
Dieses Sicherheitsbedürfnis wird offenbar gegenwärtig z.T. auch durch eine "Renaissance" von Marx und Marxismus befriedigt. Das Kapital wird als "Buch zur Finanzkrise" neu entdeckt, und bundesweit bemühen sich Heerscharen geschulter "Linker" der neuen StudentInnengeneration die (seit 140 Jahren) gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse marxistischer Kapitalismusanalyse und -kritik einzuimpfen (z.B. hier nachzulesen).
In diesem Zusammenhang wird auch Cornelius Castoriadis - als einer, der immer zwischen den Stühlen bzw. Ruinen der gescheiterten vergangenen Emanzipationsbewegungen saß, um Auswege aus den historischen Sackgassen zu suchen, die jene mit geschaffen hatten - zur Zielscheibe der Sicherheit suchenden "Kritik", wie auch andere nicht- und nachmarxistischen Anläufe zu einer Neubestimmung der sich heute stellenden theoretischen wie praktischen Fragen einer Autonomiebewegung. Das Buch Imaginäre Bedeutungen und historische Schranken der Erkenntnis von Michael Sommer und Dieter Wolf (Argument-Verlag, Hamburg 2008) ist ein Versuch, aus marxistischer Perspektive "Eine Kritik an Cornelius Castoriadis" (so der Untertitel) zu formulieren. Es wäre gut und vielleicht nützlich, wenn sich eine Diskussion über diesen Versuch im Rahmen der agora entwickeln würde. Dazu werden in den nächsten Tagen erste Anstöße formuliert werden.
Dieses Sicherheitsbedürfnis wird offenbar gegenwärtig z.T. auch durch eine "Renaissance" von Marx und Marxismus befriedigt. Das Kapital wird als "Buch zur Finanzkrise" neu entdeckt, und bundesweit bemühen sich Heerscharen geschulter "Linker" der neuen StudentInnengeneration die (seit 140 Jahren) gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse marxistischer Kapitalismusanalyse und -kritik einzuimpfen (z.B. hier nachzulesen).

In diesem Zusammenhang wird auch Cornelius Castoriadis - als einer, der immer zwischen den Stühlen bzw. Ruinen der gescheiterten vergangenen Emanzipationsbewegungen saß, um Auswege aus den historischen Sackgassen zu suchen, die jene mit geschaffen hatten - zur Zielscheibe der Sicherheit suchenden "Kritik", wie auch andere nicht- und nachmarxistischen Anläufe zu einer Neubestimmung der sich heute stellenden theoretischen wie praktischen Fragen einer Autonomiebewegung. Das Buch Imaginäre Bedeutungen und historische Schranken der Erkenntnis von Michael Sommer und Dieter Wolf (Argument-Verlag, Hamburg 2008) ist ein Versuch, aus marxistischer Perspektive "Eine Kritik an Cornelius Castoriadis" (so der Untertitel) zu formulieren. Es wäre gut und vielleicht nützlich, wenn sich eine Diskussion über diesen Versuch im Rahmen der agora entwickeln würde. Dazu werden in den nächsten Tagen erste Anstöße formuliert werden.
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